Moduldetails
Bibliotheksbau und Benutzerforschung (öB)
BdK4.6

s. § 24 (4) Prüfungsordnung

Workload Credits Studiensemester Frequenz Dauer
180h 6 4. Sem. jährlich 1 Sem.
1 Lehrveranstaltungen Kontaktzeit Selbststudium Sprache Gruppengröße
∑ 4 SWS / 60h ∑ 120h
BdK4.6.1
Bibliotheksbau und -einrichtung (Seminaristischer Unterricht)
BdK4.6.1
2 SWS / 30h
BdK4.6.1
60h
BdK4.6.1
Deutsch
BdK4.6.1
40
BdK4.6.2
Benutzerforschung (Seminaristischer Unterricht)
BdK4.6.2
2 SWS / 30h
BdK4.6.2
60h
BdK4.6.2
Deutsch
BdK4.6.2
40
2 Lernergebnisse (learning outcomes / Kompetenzen):
BdK4.6.1

Die Studierenden verstehen grundlegende architektonische Begriffe und Bibliothekskonzepte insoweit zu synthetisieren, als dass sie in die Lage versetzt werden, diese beispielhaft und in Ansätzen auf den Um- und/oder Neubau von Bibliotheken anzuwenden.

Sie verstehen es, basierend auf konzeptionellen Vorstellungen von der Rolle und möglichen Funktionen öffentlicher Bibliotheken Raumprogramme für eine Bibliothek zu beschreiben und zu lesen und ggf. ein eigenes kleines Raumprogramm zu erstellen.
Dabei werden einerseits Planungen für Benutzer- und Mitarbeiterarbeitsplätze vorgenommen, wie auch das Fassungsvermögen für den Medienbestand an Druckwerken als grober Flächenbedarf errechnet, dem wiederum ein grober Kostenwert zugeordnet werden kann.

Ziel ist es, den Studierenden ein Grundverständnis für das Verhandeln und Planen mit Architekten in ihrer Rolle als Auftraggeber zu vermitteln.

BdK4.6.2

(WAS)

Die Studierenden können

  • neben quantitativen auch qualitative Methoden zur Analyse der Kundeninteraktion einsetzen
  • Ethnografische Methoden zum Kennenlernen der Bibliotheksklientel anwenden und bewerten
  • Die Erfassung der Kundenperspektive, der Handlungsorientierung und der Deutungsmuster der Kunden vornehmen und
  • nicht standardisierte Daten erheben und auswerten
  • nutzerzentrierte Forschungsansätze planen und durchführen.

(WOMIT) Sie tun dies, indem Sie quantitative (deduktiv – zuvor aufgestellte Hypothese wird geprüft) und qualitative Methoden (induktiv – Hypothese wird aus dem Forschungsprozess heraus entwickelt) sinnvoll miteinander ergänzen.

(WOZU): Die Studierenden sind in der Lage, die Interaktionen des Benutzers mit Medien, Räumen oder anderen Menschen zu untersuchen, was einen besonderen Informationsgewinn bringt, da die Nutzerforschung generell komplementär zu anderen Planungsinstrumenten zu sehen ist.

3 Inhalte:
BdK4.6.1

Einführend geht es um den Aufbau und die Gebäude von Bibliotheken, die sich je nach Funktion (Ausleihbibliothek mit uns ohne Magazin, Präsenzbibliothek) stark unterscheiden. Darüber hinaus lernen die Studierenden die bibliotheksspezifischen architektonischen Planungsgrundsätze nach Harry Faulkner-Brown kennen, die für Bibliotheksbauten aller Größen Geltung besitzen. Vermittelt werden Raumprogramme für Bibliotheken sowie die verschiedenen Wettbewerbsverfahren, die es in diesem Kontext gibt.

Weitere Bereiche sind Gebäudeplanung und Gebäudetechnik inklusive der verschiedenen Bauabschnitte und Bauausführungen die mit Neu- und Umbau einer Bibliothek verbunden sind. Einen speziellen Bereich stellen Planung und Konzeption von Bibliotheksumzügen dar.

Auch die DIN-Fachberichte zum Bibliotheksbau werden in diesem Kontext mit ihren Inhalten herangezogen.

Besondere Berücksichtigung finden auch technische Ausstattungen wie RFID-Verbuchungsanlagen, Medien-Sicherungsanlagen, Aufzüge, Kassenautomaten und andere technische Infrastruktur; ein weiterer Schwerpunkt liegt in der sich verändernden Rolle von Öffentlichen Bibliotheken als 3. Ort, Makerspace, Aufenthalts- und Veranstaltungzone sowie Treffpunkt.

Exkursionen sind in diesem Zusammenhang geplant, die LV findet i.d.R. geblockt statt.

BdK4.6.2

Neben der seit den 90er Jahren üblichen Kunden- und Benutzerforschung, die häufig mit standardisierten Befragungen arbeitet und zur numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte führt, werden qualitative Verfahren vorgestellt und angewendet. Seit ca. 2010 werden u.a. sogenannte ethnografische Methoden stärken in der Vordergrund gerückt, die Versuchen, die Interaktion der Kunden in der Bibliothek zu beobachten und daraus zu lernen. Dies sind unter anderem: Photo Survey, Black Box Methode, Walking in Your User’s Shoes, Mapping Diaries sowie Customer Journey oder Design Thinking. Gleichzeitig geht es auch um Benutzungsforschung, die im Unterschied zur Benutzerforschung z.B. nach der Art und Weise der Benutzung bestimmter Informationssysteme fragt. Die Veranstaltung baut auf den Inhalten der empirischen Forschungsmethoden auf.

4 Lehrformen:
Seminaristischer Unterricht (BdK4.6.1)
Seminaristischer Unterricht (BdK4.6.2)
5 Teilnahmevoraussetzungen:
keine
6 Art der Prüfung:
Klausur oder lv-begl. PL (i.d.R. Bau- oder Raumkonzept) ; Ergebnis bildet 50% der Modulnote (BdK4.6.1)
Klausur oder lv-begl. PL (i.d.R. Umfrage, Auswertung und Präsentation) ; Ergebnis bildet 50% der Modulnote (BdK4.6.2)
7 Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten:
bestandene Modulprüfung
8 Art: Pflicht- oder Wahlmodul
Wahlmodul
9 Bewertungsmethoden benotet/unbenotet
benotet
10 Stellenwert der Note für die Endnote:
Prozentual, entsprechend dem Anteil der Leistungspunkte
11 Modulbeauftragte/r und hauptamtlich Lehrende
Modulbeauftragte/r: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Hauptamtlich Lehrende: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach, Prof. Dr. Ivonne Preusser, externe Lehrbeauftragte
12 Sonstige Informationen:

-

13 Literatur / Quellen

Literatur Benutzerforschung:

Bortz, Jürgen; Döring, Nicola (2005): Forschungsmethoden und Evaluation für Sozial- und Humanwissenschaftler. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

Greifeneder, Elke: Einführung in die Online-Benutzerforschung zu Digitalen Bibliotheken. – in: Bekavac, Bernhard: Benutzerorientierte Bibliotheken im Web. De Gruyter, 2011.

Kluck, Michael (2004): Methoden der Informationsanalyse – Einführung in die empirischen Methoden für die Informationsbedarfsanalyse und die Markt- und Benutzerforschung. In: Rainer Kuhlen; Thomas Seeger; Dietmar Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und –praxis. München: KG Saur Verlag GmbH (5., völlig neu gefasste Ausgabe), Bd. 1, S. 271-288.