Moduldetails
Finanzen - Informetrie - Community Development
BdK6.1

s. § 24 (5) Prüfungsordnung

Workload Credits Studiensemester Frequenz Dauer
180 h 6 6. Sem. jährlich 1 Sem.
1 Lehrveranstaltungen Kontaktzeit Selbststudium Sprache Gruppengröße
∑ 4 SWS / 60h ∑ 120h
BdK6.1.1
Finanzen und Kostenrechnung in Bibliotheken (Vorlesung)
BdK6.1.1
2 SWS / 30h
BdK6.1.1
60h
BdK6.1.1
Deutsch
BdK6.1.1
60
BdK6.1.2
Informetrie, Bibliometrie, Szientometrie (Seminaristischer Unterricht)
BdK6.1.2
2 SWS / 30h
BdK6.1.2
60h
BdK6.1.2
Deutsch
BdK6.1.2
120
BdK6.1.3
Community Development, Quartiersmanagement und Kommunalpolitik (Seminaristischer Unterricht)
BdK6.1.3
2 SWS / 30h
BdK6.1.3
60h
BdK6.1.3
Deutsch
BdK6.1.3
40
2 Lernergebnisse (learning outcomes / Kompetenzen):
BdK6.1.1

(WAS) Die Studierenden können

  • die Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrechts verstehen und lernen die Finanzierungsgrundlagen öffentlicher Betriebe kennen
  • verstehen den Aufbau und die Zusammensetzung von Haushaltsplänen und die Verausgabung öffentlicher Mittel nach den Haushaltsgrundsätzen
  • können die Haushaltssystematik (Titel, Kapitel, Haushaltsstellen) anwenden, um diese als Basis einer Kostenrechnung (Kostenarten) für Bibliotheken einzusetzen.
  • Verstehen die Philosophie des New Public Managements / Neuen Steuerungsmodell als grundsätzlichen Ansatz für eine moderne öffentliche Verwaltung und die daraus abgeleitete Notwendigkeit einer anderen Haushaltsplanung und –führung (Globalhaushalt, Budgetierung, Plaforierung)
  • Eine (Voll- oder Teil-)Kostenrechnung für Bibliotheken selbstständig aufstellen
  • Die finanzielle Situation der Organisation analysieren und einschätzen können

(WOMIT) Sie tun dies, indem Sie die Finanz- und Haushaltsdaten, die im Bibliothekskontext vorhanden sind / entstehen, sammeln, strukturieren und nach verschiedenen Kriterien auswerten und analysieren, wie z.B. Entwicklung der Personalkosten, des Medienetats oder der laufenden Sachkosten

(WOZU) Die Studierenden sind in der Lage, Haushaltspläne zu lesen und zu verstehen, Haushaltsansätze zu erstellen und nach den Vorgaben des neuen Steuerungsmodell eine Kostenrechnung nach den Grundsätzen der Doppik (im Gegensatz zur Kameralistik) aufzustellen, auszuwerten und so die finanzielle Situation der Bibliothek zu bewerten.

BdK6.1.2 (geeignet für Projektwoche)

(WAS) Die Studierenden können

  • mathematische und statistische Methoden anwenden, um Muster in der Nutzung von bibliothekarischen Materialien oder Dienstleistungen zu identifizieren,
  • empirische Gesetzmäßigkeiten beim Wachstum der Publikationszahl von Büchern, der Verteilung von Themen über Fachzeitschriften und der Anzahl von Zitierungen eines Zeitschriftenartikels nutzen und Kennzahlen bestimmen
  • Muster in der wissenschaftlichen Kommunikation über Zitationsanalysen entdecken,
  • den wissenschaftlichen Impact von
    • Zeitschriften / teilweise auch Büchern
    • Einzelnen Zeitschriftenaufsätzen
    • Autoren
    • Institutionen

durch Publikationsanalysen berechnen (wo?, wann?, wie oft?, von wem? – wird zitiert?)
(WOMIT) Sie tun dies, indem Sie in weltweit operierenden Datenbanken (ISI Web of Science; Scopus ….) oder auch im Internet und Sozialen Medien recherchieren und relevante bibliometrische Kennzahlen (Journal Impact Faktoren; g-, h-, r-Indices Web Impact Faktoren sowie Altmetrics) zu den o.g. Bereichen in mehreren Schritten berechnen und auswerten.
(WOZU)

Die Studierenden sind in der Lage, mit Hilfe bibliometrischer Auswertungen und Analysen „vorsichtige“ Aussagen zur Bedeutung von Publikationen, Forschern oder Institutionen zu treffen und zu bewerten. Neben der reinen Berechnung spielt jedoch die kritische Betrachtung der weltweit eingesetzten Verfahren eine zentrale Rolle, denn es handelt sich lediglich um die Berechnung von Quantitäten und nicht um Qualität von wissenschaftlichen Publikationen.

BdK6.1.3 (geeignet für Projektwoche)

Die Öffentliche Bibliothek und die Sozialräume Kommune und Stadt stehen im Blickpunkt der Lehrveranstaltung ‚Community Development, Quartiersmanagement und Kommunalpolitik’. Die Studierenden setzen sich mit urbanen und ländlichen Lebenswelten und deren Perspektiven auseinander, sie lernen, Aktions- und Handlungsräume von Stadtteilen, Dörfern und Wohnquartieren kriteriengestützt zu erschließen und in den Kontext kommunalpolitischer Herausforderungen zu stellen:
Im Mittelpunkt des Ansatzes von Community Development steht die Aktivierung der Selbsthilfefähigkeit der Community, d.h. die Befähigung zu vermitteln, vorhandene gemeinschaftliche Probleme auch gemeinschaftlich zu lösen. Die Bedeutung des Wohn- und /oder Arbeitsortes als "Sozialraum" erschließt sich aus den Funktionen für die Bewältigung des alltäglichen Lebens; beispielsweise spielt das Wohnumfeld eine wichtige Rolle bei der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, für ältere Menschen bestimmt sich die Qualität der Wohnumgebung über Faktoren wie Sicherheit, soziale Eingebundenheit und Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen.

Merkmalen und Kriterien für (funktionierende) Sozialräume werden thematisiert, dabei wird der eingeschränkte aber dennoch vorhandene Gestaltungsspielraum der Öffentlichen Bibliothek als kommunaler und regionaler Player insbesondere im Kontext von Bürgerhaushalten, partizipativen Mitbestimmungs- und Entscheidungsprozessen aber auch von festgeschriebenen lokalen, regionalen und weiteren Entwicklungsplänen durch die Studierenden an Praxisbeispielen analysiert und bewertet.

3 Inhalte:
BdK6.1.1

Die seit Beginn der 90er Jahre durchgeführte Verwaltungsreform bildet die Grundlage für zahlreiche Veränderungen der öffentlichen Finanzwirtschaft. Das Neue Steuerungsmodell (New Publikc Management) wird in seinen Grundzügen vorgestellt sowie die sich daraus ergebenden Änderungen der neuen kommunalen Finanzmanagements. Da in den Landesbetrieben auch die Kameralistik noch im Einsatz ist, werden beide Ansätze gegenüber gestellt. Haushaltspläne und deren Systematik bilden die Grundlage für kamerale als auch doppische Ansätze der Haushaltsführung, die sich nach öffentlichen Haushaltsgrundsätzen, wie z.B. Deckungsfähigkeit, Verpflichtungsermächtigung richten muss. In Kommunen und auch Hochschulen wird häufig eine Vollkostenrechnung erwartet, die den Studierenden als Grundsatz der internen Rechnungslegung vermittelt wird.

BdK6.1.2

Einführend wird das Konzept der Bibliometrie als Forschungsgebiet dargestellt. Als theoretischer Hintergrund werden bilbiometrische Modelle vorgestellt und angewendet (Lotka-Verteilung, Zipf’sches Gesetz, Bradford’sche Verteilung, Zitationsverteilungen, „Halbwertszeit“ wiss. Literatur). Anschließend werden bibliometrische Indikatoren für verschiedene Bereiche erarbeitet: Produktivität, Wirkung (Impact), Kooperation, Zitationsverhalten und in Anwendung analysiert und problematisiert. Bibliometrische Netzwerke (Zitationsnetzwerke von Aritkeln, Journalen, bibliograrische Koppelung, Koziationsanalysen) bauen darauf auf. Exkurse wie Pages Rank-Algorithmen oder Vektorraum-Modelle bieten Schnittstellen zu anderen Veranstaltungen. Noch relativ neu sind Altmetrics, d.h. Verfahren, die auf der Messung von Soczialen Netzwerken beruhen und artikel- und autorenzentrierte Ausrichtungen kennen. (Google Scholar, Research Gate, Mendeley….)

BdK6.1.3

Strukturell ist häufig festzustellen, dass Einzelinteressen von Bewohner*innen oder einzelnen Stakeholdern v.a. aus Kommunalpolitik und anderen Verbänden Einfluss auf den Zustand der gesamten Gemeinschaft nehmen. Oftmals ist es nicht die Mehrheit der (potentiellen) Involvierten, die in Entscheidungsprozesse eingebunden wird. Ein erklärtes Ziel von Community Devolopment und Quartiersmanagement, aber auch von Kommunalpoltik ist es, Grundlagen, die eine möglichst umfassende Partizipation ermöglichen, zu schaffen.

Community Development strebt an, ein doppeltes Motivierungssystem zu schaffen, in dem der individuelle Erfolg jedes Einzelnen und die Verwirklichung gemeinsamer Ziele in der Community einen sich gegenseitig verstärkenden (politischen, den Sozialraum stabilisierenden) Prozess in Gang setzen. Die Aufgabe der Öffentlichen Bibliothek ist es hier, sich als ‚Arena of Debate’ als öffentlicher und niedrigschwelliger Ort für (politische) Diskussionsprozese zu positionieren und zu etablieren.

Dabei wird versucht Grundelemente von Community Organizing mit ganzheitlichen Ansätzen der Gemeinwesenarbeit in Verbindung zu bringen und dabei auch ‚Rand’gruppen wie den Außenseitern, Behinderten, Schwachen, Alten und Jungen besondere Aufmerksamkeit zu widmen, ohne jedoch eine Zielgruppe zu favorisieren.

Im Einzelnen

  • kennen die Studierenden die Handlungsfelder Community Development / Community Building / Quartiersmanagement und ihre Ausprägungen und Spezifika v.a. durch ausgewählte Praxisbeispiele
  • und sind in der Lage, lokale Entwicklungsansätze in Bezug zu setzen zu (aktuellen) ausgewählten globalen Erfordernissen und verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen.
  • Wissen, welche lokalen, regionalen und übergeordneten Entwicklungspläne und politische Zielsetzung es gibt und
  • können davon ausgehend adäquate Ziele der Öffentlichen Bibliothek ableiten, inhaltlich ausfüllen (d.h. in den strategischen Kontext setzen und operative Maßnahmen zumindest beispielhaft ableiten) und argumentativ begründen.

4 Lehrformen:
Vorlesung (BdK6.1.1)
Seminaristischer Unterricht (BdK6.1.2)
Seminaristischer Unterricht (BdK6.1.3)
5 Teilnahmevoraussetzungen:

-

6 Art der Prüfung:
Klausur ; Ergebnis bildet 50% der Modulnote (BdK6.1.1)
Klausur ; Ergebnis bildet 50% der Modulnote (BdK6.1.2)
lv-begl. PL (i.d.R. Projektarbeit oder Konzeptpapier und Präsentation) ; Ergebnis bildet 50% der Modulnote (BdK6.1.3)
7 Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten:
Bestandene Modulprüfung
8 Art: Pflicht- oder Wahlmodul
Wahlflichtmodul
9 Bewertungsmethoden benotet/unbenotet
benotet
10 Stellenwert der Note für die Endnote:
s. § 24 (5) der Prüfungsordnung
11 Modulbeauftragte/r und hauptamtlich Lehrende
Modulbeauftragte/r: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Hauptamtlich Lehrende: Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach, Prof. Dr. Katja Bartlakowski, externe Lehrbeauftragte
12 Sonstige Informationen:

-

13 Literatur / Quellen

Literatur Finanzen:

Bals, H; Fischer, E.: Finanzmanagement im öffentlichen Sektor: Budgets, Produkte, Ziele. – 3. Aufl. – Jehle, 2013.

Hesse, A.; Pflaum, G: Arbeitshilfe Einführung der kommunalen Doppik in Bibliotheken, - Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz. - 2006

Müller, Reinhard, Leiblinger, Bodo: Öffentliche Finanzwirtschaft: ein Grundriss für die öffentliche Verwaltung in Bund und Ländern. – 14. Aufl. – R. v. Decker, 2017.

Westenmaier, A.; Wiesner, H.: Das staatliche Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen. – R.v. Decker, 2012.

 

Literatur Informetrie, Bibliometrie, Szientometrie:

http://www.bibliometrie.info/

Ball, Rafael: Bibliometrie im Zeitalter von Open und Big Data: das Ende des klassischen Indikatorenkanons. – Dinges & Frick, 2015.

Ball, Rafael: Bibliometrie: einfach - verständlich – nachvollziehbar. - – Dinges & Frick, 2015

Quincy, Ferdinand Maria: Bibliometrie : Publikation, Autor, Fachzeitschrift, Zitat, Zitationsanalyse, Paul Ortlet – Stapress, 2012.